Liebe Kollegen,
Auf Ihren Wunsch hin haben wir hier einen Ort geschaffen, der es uns möglich macht uns intern sowohl organisatorisch als auch fachlich auszutauschen. Um den fachlichen Austausch anzuregen haben ich und Frau Dr. Stetina uns überlegt als Diskussionspunkt den zentralsten Aspekt einer Beratung – die Beziehungsgestaltung - in das Forum einzubringen und freuen uns über Ihre Anregungen und Erfahrungen.
Einleitend möchten wir uns auf Sachse (2006) beziehen, der beispielsweise von einem Beziehungskredit spricht. Sachse ist der Überzeugung, dass es eine Voraussetzung darstellt eine vertrauensvolle Behandler-Patient Beziehung zu etablieren um auf dieser Basis Interventionen (Psychoedukation, Konfrontation, etc.) umzusetzen. Erst wenn dieser Beziehungskredit genügend aufgeladen und die professionelle Beziehung somit tragfähig ist kann ein Behandler den Patienten beispielsweise mit unangenehmen Themen konfrontieren. Nach der Konfrontation verbraucht der Professionist zum Beispiel Punkte des beschriebenen Kredits oder es kommt im schlimmsten Fall zu einem Beziehungsabbruch, da der Beziehungskredit zum Zeitpunkt der Konfrontation nicht genügen aufgeladen war. Somit sollte insbesondere nach einer Konfrontation wieder verstärkt an der Beziehung gearbeitet werden um den Kredit für die nächste Intervention wieder aufzuladen.
Nun möchten wir die Diskussion eröffnen in dem wir Ihnen die Frage stellen wie Sie konkret an der Beziehungsgestaltung mit Ihren Klienten arbeiten und welche Erfahrungen Sie hierbei gemacht haben?
Wir freuen uns auf einen kollegialen Austausch.
Mit freundliche Grüßen,
Birgit U. Stetina und Lisa Emmett